Freitags-Favoriten,  Literatur

Freitags-Favoriten meets #Buchpassion | Meine Lieblingsautorinnen und -autoren

Nach Mein Bekenntnis zum Buch geht die Aktion #buchpassion dieses Jahr in die zweite Runde. Passender Weise soll es um die Lieblingsautorinnen und Lieblingsautoren gehen – ein Thema, zu dem ich sowieso einen Beitrag im Rahmen meiner Freitags-Favoriten vorbereitet habe.

Über seinen Lieblingsautor zu sprechen erweckt bei mir die Erwartung, vorbehaltlos jedes neue Werk dieses Autors sofort bei Erscheinen zu kaufen und immer wieder zu lesen. Diesen Autor gibt es für mich nicht. Aber wenn ich für den Rest meines Lebens nur noch eine einzige Autorin lesen könnte, dann wäre meine Wahl einfach:

 

J. K. Rowling

In ihren Harry Potter Romanen hat sie eine magische Welt erschaffen, die mich wie sonst keine Geschichte seit meiner Schulzeit begleitet. Das macht sie wohl zu meiner Lieblingsautorin. Doch es ist keine uneingeschränkte Liebe zu allem, was aus ihrer Feder stammt. Das verwunschene Kind hat mich mächtig enttäuscht, Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind werde ich erst gar nicht als Buch lesen. Auch ihre Romane für Erwachsene wie Ein plötzlicher Todesfall und die Kriminalreihe unter ihrem Pseudonym Robert Galbraith stehen nicht in meinem Bücherregal. Zwar habe ich sie gelesen, aber obwohl die Krimis gut waren, war einmal genug und mit Ein plötzlicher Todesfall konnte ich überhaupt nichts anfangen.
Doch auch wenn in meinen Augen vermutlich kein weiteres Werk Rowlings jemals an die sieben Harry Potter Bände heranreichen wird, beweist sie mir immer wieder, dass sie für mich die Königin des Schreibstils ist: Mit nur wenigen Worten zeichnet sie mühelos Figuren und Orte vor meinem inneren Auge, die dabei wie zum Anfassen real wirken. Alle ihre Figuren haben ihre eigene Art zu sprechen, sich zu bewegen und so erhalten selbst Nebenfiguren mehr Tiefe als bei vielen anderen Autoren die Hauptfiguren.

 

Doch ich möchte diesen Beitrag nicht auf eine einzige Autorin beschränken, denn es gibt noch so viel mehr Autorinnen und Autoren, die mich über die Jahre begeistert und begleitet haben. Aus dem riesen Großen Topf habe ich mir ein paar herausgepickt, die mir spontan eingefallen sind und mit denen ich eine persönliche Erinnerung oder ein bestimmtes Genre verbinde.

 

Kinderbücher

Wenn ich an die Geschichten meiner Kindheit und frühen Jugend denke, taucht ein Name öfter als anderen auf: Cornelia Funke. Kein anderer Autor hat meine Kindheit mit so vielen verschiedenen Titeln und in einer solchen Bandbreite geprägt. Ich habe jedes Band der Wilden Hühner verschlungen und wollte unbedingt selbst eine Mädchen-Bande gründen. Die Tintenherz-Trilogie hat mir nochmal ein ganz neues Gefühl für jene Welten vermittelt, die Autoren schaffen und in die wir uns als Leser flüchten. Und Frage des Erwachsenwerdens aus Herr der Diebe hat mich seit dem ersten Lesen beschäftigt.

 

Trivialliteratur

Ja, ich lese gerne Trivialliteratur: Bücher, bei denen ich nicht viel mitdenken muss, sondern mich einfach von der Autorin oder dem Autor in eine kurzweilige Geschichte entführen lassen kann. Mit fortschreitendem Literaturstudium wurden meine Ansprüche jedoch immer höher und so mancher Schreibstil, Plot oder Charakter hielt ihnen nicht mehr stand. Noch nie enttäuscht wurde ich von Cecelia Ahern. Ihre Geschichten sind selten nach Schema-F, immer wieder gibt es etwas Neues: eine mysteriöse Schreibmaschine, ein magisches Tagebuch, eine Geschichte komplett in zweiter Person erzählt. Dabei geht es nicht immer nur um Liebe, sondern auch um Freundschaft, darum, dass jedes ganz normale Leben erzählenswert ist und so viel mehr. Aherns Schreibstil ist dabei stets jung und frisch und gleichzeitig gefühlvoll.

 

Klassiker der Weltliteratur

Es gibt so viele große Autoren, die seit Jahrhunderten aus mehr oder weniger guten Gründen gelesen werden. Leider kenne ich noch längst nicht alle und während ich viele von ihnen zwar bewundere, sprechen mich ihre Werke persönlich nicht unbedingt an. Ganz anders erging es mir mit diesen dreien:

Als belesene Frau Jane Austen zu lieben ist vermutlich schon ein Klischee, aber das ist mit völlig egal. Obwohl ich mit den Menschen aus der Zeit, die Austen beschreibt niemals tauschen wöllte, fasziniert mich diese Welt ungemein. Die Damen und Herren der feinen Gesellschaft, stets auf der Suche nach der besten Partie träumen von der großen Liebe. Austen schafft es jedes Mal aufs Neue, in dieser steifen Welt Charaktere zu erschaffen, die eigenwillig, besonders, intelligent und emanzipiert sind. Kein Wunder, dass sich so viele Frauen bis heute davon inspiriert fühlen.

Victor Hugos Die Elenden (besser bekannt als Les Misérables) war für mich die überraschendste Entdeckung 2014. Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Klassiker dieser Dicke, dessen Handlung auch noch ständig abschweift, derart fesseln könnte. Vielleicht ist es die zeitlose Thematik, vielleicht die Mischung aus Witz, Spannung, Drama und Liebe, aber Les Misérables gehört seitdem zu meinen Lieblingsbüchern und Der Glöckner von Notre Dame wartet gerade in meinem Bücherregal, damit ich ihn dieses Jahr endlich lese.

Den dritten in der Runde habe ich erst letztes Jahr für mich entdeckt, was eindeutig eine Verschwendung von Lebensjahren ist. Zu meiner Verteidigung: Kriminalgeschichten sind generell nicht so mein Ding und so hätte ich ja nicht ahnen können, was mir mit Sir Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes entgeht. Doyle hat mit Sherlock Holmes eine Figur geschaffen, die wie kaum eine zweite das Genre beeinflusst hat, Autoren bis heute inspiriert und in zahlreichen Film- und TV-Versionen (darunter eine meiner absoluten Lieblingsserien) immer wieder neu interpretiert wird.  Die Fälle sind so skurril wie Holmes Deduktionen brillant sind und ich weiß jetzt schon, dass ich sie noch viele Male lesen werde.

Kürzlich entdeckt

Im Juli habe ich zum ersten Mal von Matt Haig gehört, als sein neuster Roman How to Stop Time erschien. Sein Schreibstil hat mich gepackt wie schon lange keiner mehr. Er schafft es, ganz alltägliche Dinge so zu beschreiben, dass sie plötzlich bedeutungsvoll erscheinen und bringt die Dinge auf eine Art auf den Punkt, dass man sich seine Worte gerahmt an die Wand hängen möchte. Leider kam ich noch nicht dazu, mehr von ihm zu lesen, aber meine Bücherwunschliste ist definitiv länger geworden, seit ich auf diesen Namen gestoßen bin.

 

#Buchpassion

Wie auch schon letztes Jahr organisierte die wunderbare Janine von Kapri-zös (Nachtrag: inzwischen Frau Hemingway) die Aktion #buchpassion. Ich bin leider etwas zu spät dran, aber die Uni ging einfach vor. Dennoch wollte ich es mir nicht nehmen lassen, diesen Beitrag zu veröffentlichen (besser spät als nie?). Auf Janines Blog findet ihr die ganzen anderen Beiträge zur Aktion verlinkt. Und wenn ihr schon da seid, schaut euch doch gleich ein bisschen auf ihrem Blog um. Es lohnt sich!


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